Dokumente automatisch in Jira verarbeiten – mit n8n und OCR
- Benjamin Dombrowsky
- vor 2 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 16 Stunden
Jira wird in vielen Unternehmen längst nicht mehr nur für IT-Projekte eingesetzt. Immer häufiger dient es als zentrale Plattform für unterschiedlichste Geschäftsprozesse: vom Service Desk über das Vertragsmanagement bis hin zur Rechnungsprüfung.
Damit Jira diese Rolle bestmöglich erfüllen kann, müssen Dokumente zuverlässig und strukturiert eingebunden werden. An dieser Stelle kommen Automatisierung und Texterkennung (OCR) ins Spiel.
Das Problem mit Dokumenten im Tagesgeschäft
Rechnungen, Verträge oder Lieferscheine liegen meist als PDF oder Scan vor. Die relevanten Informationen – Betrag, Datum, Absender – müssen manuell ausgelesen und in Jira übertragen werden.
Das kostet Zeit, ist fehleranfällig und führt dazu, dass Dokumente und Daten oft nicht miteinander verknüpft werden.
Die Lösung: Automatisierung mit n8n und OCR
Mit einem automatisierten Workflow lassen sich diese Arbeitsschritte deutlich vereinfachen.

Dokumenteingang überwachen
Ein Verzeichnis (z. B. OneDrive oder Google Drive) wird von n8n permanent überwacht.
Texterkennung durchführen
Das Dokument wird an einen OCR-Dienst übergeben.
Der Textinhalt wird extrahiert, auch bei gescannten oder fotografierten Dokumenten.
Informationen auswerten
Ein Skript in n8n filtert die benötigten Werte heraus, zum Beispiel:
Rechnungsbetrag
Rechnungsdatum
Firmenname
Abgleich in Jira
Über eine JQL-Abfrage wird geprüft, ob bereits ein Vorgang mit diesen Daten existiert.
Vorgang erstellen oder ergänzen
Wird ein Vorgang gefunden → Datei als Anhang speichern.
Wird kein Vorgang gefunden → Neuer Jira-Issue mit Metadaten anlegen.
Aufräumen
Die Ursprungsdatei wird aus dem Eingangsordner entfernt, um Doppelbearbeitung zu vermeiden.
Praxisbeispiel: Rechnungsverarbeitung
Ein konkreter Anwendungsfall ist die automatische Verarbeitung von Eingangsrechnungen:
Neue Rechnungen im OneDrive-Ordner lösen den Workflow aus.
Betrag, Datum und Firma werden erkannt und als Felder in Jira hinterlegt.
Bei Dubletten wird nur die Datei angehängt, ansonsten ein neuer Vorgang erstellt.
So entsteht eine zentrale, durchsuchbare und nachvollziehbare Ablage aller Rechnungen direkt in Jira.

Weitere Einsatzmöglichkeiten
Die gleiche Logik lässt sich leicht auf andere Dokumenttypen anwenden:
HR: Bewerbungen automatisch aus E-Mails auslesen und in einem Recruiting-Projekt anlegen.
Vertragsmanagement: Kündigungs- oder Verlängerungsdaten erkennen und Jira-Tickets zur Erinnerung erstellen.
Logistik: Lieferscheine oder Zollpapiere erfassen und automatisch mit Tickets verknüpfen.
Serviceprozesse: Formulare oder Anträge digitalisieren und direkt im Service Desk abbilden.
Vorteile im Überblick
Einheitliche Ablage von Dokumenten und Daten direkt in Jira
Weniger manuelle Arbeit und geringeres Fehlerrisiko
Automatischer Abgleich zur Vermeidung von Dubletten
Transparente und nachvollziehbare Prozesse
Erweiterbar auf verschiedene Abteilungen und Dokumentarten
Fazit
Die Kombination aus n8n, OCR und Jira ermöglicht es, Dokumente strukturiert und automatisiert in bestehende Workflows einzubinden. Ob Rechnungen, Verträge oder Bewerbungen – anstatt Daten manuell zu übertragen, landen sie automatisch im passenden Jira-Vorgang.
Das Ergebnis: weniger Aufwand, höhere Datenqualität und eine zentrale, durchgängige Nachvollziehbarkeit.
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