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Was kann Jira Service Management Assets – und wo liegen die Grenzen?

Autorenbild: Benjamin DombrowskyBenjamin Dombrowsky

Jira Service Management (JSM) Assets, früher bekannt als Insight, ist Atlassians Lösung für IT-Asset-Management (ITAM). Für Teams, die ein flexibles und in die Atlassian-Welt eingebettetes Tool suchen, bietet Assets einige überzeugende Vorteile. Aber wie bei jeder Software gibt es auch hier klare Grenzen, die man kennen sollte, bevor man vollständig auf diese Lösung setzt.


Hier wollen wir die funktionellen Stärken und Schwächen von JSM Assets durchleuchten, um eine ehrliche und differenzierte Einschätzung zu geben.



Die Stärken von Jira Service Management Assets

  1. Flexibles Datenmodell Das Herzstück von Assets ist das frei definierbare Datenmodell. Ob Hardware, Software, Verträge oder sogar Mitarbeiterdaten – alles lässt sich in selbstgebauten Schemas abbilden. Dadurch kann das Tool an die spezifischen Bedürfnisse eines Unternehmens angepasst werden, ohne dass ein festes Framework vorgegeben ist.

  2. Integrierte Automatisierung Mit Automatisierungsregeln können Workflows optimiert werden. Beispielsweise können Benachrichtigungen bei Lizenzabläufen ausgelöst oder Geräte einer bestimmten Person automatisch zugewiesen werden, wenn diese ein Ticket erstellt.

  3. Nahtlose Integration mit Jira Die Verbindung zu Jira Service Management und Jira Software ist unschlagbar. Assets-Daten können direkt in Jira-Tickets angezeigt werden, was die Zusammenarbeit zwischen IT- und Entwicklungsteams erheblich vereinfacht.

  4. Benutzerfreundliche Schnittstelle Die intuitive Benutzeroberfläche macht den Einstieg einfach, besonders für Teams, die bereits mit Jira arbeiten. Ohne tiefgreifende IT-Kenntnisse können komplexe Asset-Strukturen erstellt werden.



Die Schwächen von Jira Service Management Assets

  1. Fehlende logische Validierungsfunktionen Ein großer Schwachpunkt liegt in der fehlenden Möglichkeit, Datenintegrität durch logische Regeln sicherzustellen. Ein Beispiel: Es gibt keine eingebaute Funktion, die verhindert, dass IP-Adressen mehrfach vergeben werden. Solche grundlegenden Validierungsfunktionen sind in vielen dedizierten ITAM-Lösungen Standard.

  2. Schwächen in der Integration mit anderen Atlassian-Produkten Obwohl JSM gut in die Jira-Welt integriert ist, gibt es spezifische Lücken. So können beispielsweise JSM-Organisationen nicht direkt mit Assets-Objekten verknüpft werden. Dies erschwert es, eine Übersicht über Assets pro Kunde oder Abteilung zu erstellen.

  3. Begrenzte Berichterstattungs- und Dashboard-Funktionen Die Visualisierungsmöglichkeiten in Assets sind limitiert. Zwar gibt es Möglichkeiten, einfache Dashboards und Filter einzurichten, doch für tiefergehende Analysen müssen oft Drittanbieter-Tools wie eazyBI oder Exporte nach Excel herangezogen werden.

  4. Komplexität bei großen Datenmengen Bei umfangreichen Asset-Datenbanken stößt die Performance schnell an ihre Grenzen. Die Ladezeiten können steigen, und komplexe Abfragen sind manchmal unverhältnismäßig langsam.

  5. Kein dediziertes Lifecycle-Management Die Verwaltung von Asset-Lebenszyklen ist nicht nativ in Assets integriert. So müssen Workarounds genutzt werden, um Statusänderungen wie Anschaffung, Wartung oder Außerbetriebnahme abzubilden.

  6. Begrenzte Skalierungsmöglichkeiten JSM Assets ist eine gute Wahl für kleine bis mittelgroße Unternehmen. Bei großen Unternehmen mit komplexen Anforderungen oder stark verteilten Teams können jedoch spezialisiertere Tools sinnvoller sein, welche dann u.U. ebenfalls direkt im Jira Service Management zu integrieren sind.



Fazit: Für wen eignet sich Jira Service Management Assets?

JSM Assets bietet eine solide Grundlage für Unternehmen, die bereits in der Atlassian-Umgebung arbeiten und ein flexibles, leicht anpassbares Asset-Management-Tool benötigen. Die einfache Integration mit Jira und die Automatisierungsmöglichkeiten machen es besonders attraktiv für Teams, die ihre Workflows effizienter gestalten wollen.


Allerdings sollte man sich der Schwächen bewusst sein. Insbesondere für Unternehmen mit hohen Anforderungen an Datenintegrität, Integration oder Performance gibt es bessere Alternativen. Wenn man jedoch bereit ist, Abstriche bei spezifischen Features zu machen und sich mit Workarounds zu behelfen, ist JSM Assets ein gutes Werkzeug für den Einstieg ins IT-Asset-Management.


Am Ende gilt: JSM Assets ist so stark wie das Team, das es implementiert. Eine klare Struktur und durchdachte Prozesse sind entscheidend, um das volle Potenzial auszuschöpfen.


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