top of page

Strukturiertes Anforderungsmanagement mit Jira & Confluence

  • Autorenbild: Benjamin Dombrowsky
    Benjamin Dombrowsky
  • 6. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 6. Juni

In vielen Organisationen entstehen Anforderungen aus einer Vielzahl von Quellen – etwa aus Strategiedefinitionen, operativen Beobachtungen, regulatorischen Änderungen oder Verbesserungsvorschlägen aus Fachbereichen. Ohne ein klares Verfahren zur Erfassung, Bewertung und Steuerung besteht die Gefahr, dass diese Anforderungen unkoordiniert behandelt, mehrfach bearbeitet oder nicht umgesetzt werden.


Ein strukturiertes Anforderungsmanagement hilft dabei, Anforderungen nachvollziehbar, priorisierbar und effizient in bestehende Entscheidungs- und Umsetzungssysteme einzubinden. In diesem Beitrag wird ein Modell vorgestellt, wie dies mit den Werkzeugen Jira und Confluence realisiert werden kann.


Zielsetzung

Das Ziel des Konzepts ist es, ein durchgängiges System zur Steuerung von Anforderungen bereitzustellen, das von der Ersterfassung bis zur Umsetzung und Dokumentation reicht. Die Lösung ist modular aufgebaut und kann sowohl auf Projekt- als auch auf Organisationsebene eingesetzt werden.


Im Vordergrund stehen:

  • Konsistenz im Umgang mit Anforderungen

  • Transparente Bewertung und Priorisierung

  • Nachvollziehbare Übergabe in Change- oder Projektstrukturen

  • Dokumentation und Nachweisführung


Modellübersicht

Das folgende Schaubild visualisiert das zugrundeliegende Modell des Anforderungsmanagements mit Jira & Confluence:

Strukturiertes Anforderungsmanagement mit Jira & Confluence

Das Modell basiert auf einer mehrschichtigen Prozessarchitektur, in der Anforderungen in Abhängigkeit von ihrer Bedeutung, Reife und Auswirkung in unterschiedliche Verarbeitungspfade überführt werden können.


Prozessbestandteile


Atlassian Jira & Confluence for Requirements Management

1. Anforderungsmanagement (Jira Service Management)

Zentrale Anforderungen werden über ein Jira Service Management-Projekt erfasst. Die Einreichung erfolgt strukturiert über ein konfigurierbares Formular. Typische Felder sind:

  • Beschreibung der Anforderung

  • Zielsetzung / Nutzen

  • Bereich und Kategorie

  • Dringlichkeit und erwarteter Zeitbezug

  • Anhänge oder Referenzen (z. B. Auditergebnisse, Ideen)


Ein definierter Workflow regelt die weitere Bearbeitung, z. B. durch Status wie „Eingereicht“, „In Bewertung“, „Freigegeben“ oder „Abgelehnt“.



2. Bewertung & Priorisierung (Jira)

Die eingehenden Anforderungen werden im nächsten Schritt durch ein Gremium, Fachverantwortliche oder das PMO bewertet. Bewertungsgrundlagen können u. a. strategische Relevanz, Ressourcenschätzung, Abhängigkeiten oder regulatorische Notwendigkeiten sein.


Die Bewertung erfolgt in Jira, kann jedoch über eine standardisierte Confluence-Vorlage dokumentiert und mit dem jeweiligen Jira-Vorgang verknüpft werden.


3. Übergabe an Umsetzung (Jira)

Freigegebene Anforderungen werden automatisch oder manuell in Umsetzungsstrukturen überführt:

  • Als Change-Vorhaben (wenn bestehende Systeme oder Prozesse angepasst werden müssen)

  • Als Projektantrag / -epic (wenn umfangreiche, interdisziplinäre Arbeiten folgen)

  • Als direktes Arbeitspaket im Rahmen bestehender Projekte oder Routinen


Jira ermöglicht es, diese Übergänge automatisiert zu gestalten (z. B. per Workflow-Trigger), während die inhaltliche Verbindung über Verlinkungen und gemeinsame Felder gesichert wird.


4. Steuerung und Projektbegleitung (Jira)

Die Umsetzung erfolgt auf operativer Ebene in dedizierten Jira-Projekten, z. B. für Projektmanagement, Change Management oder IT-Umsetzung. Die Steuerung kann über folgende Boards erfolgen:

  • Strategieboard (Portfolio-Ebene)

  • PMO-/Multiprojektboard

  • Operative Scrum- oder Kanban-Boards

  • Struktur- oder Abhängigkeitsdarstellungen (z. B. mit Apps wie Structure)


5. Dokumentation (Confluence)

Alle relevanten Informationen werden in Confluence dokumentiert, z. B.:

  • Bewertungsprotokolle

  • Steckbriefe zu Anforderungen

  • Projekt- oder Change-Beschreibungen

  • Statusberichte oder Lessons Learned


Durch die Verknüpfung mit Jira kann jede Anforderung, jede Maßnahme und jede Entscheidung in ihrer Entstehung und Bearbeitung lückenlos nachvollzogen werden.


Anwendungsbeispiele

Ein solches Anforderungsmanagement eignet sich insbesondere für:

  • Organisationen mit multiplen Fachbereichen und parallelen Projekten

  • PMOs, die ein strukturiertes Bewertungsverfahren aufsetzen wollen

  • IT-Abteilungen mit hohem Umsetzungsdruck und begrenzten Ressourcen

  • Steuerungsorganisationen, die Transparenz über Anforderungen, Entscheidungen und Umsetzungsstatus benötigen


Fazit

Ein strukturiertes Anforderungsmanagement auf Basis von Jira und Confluence schafft klare Prozesse, vermeidet Medienbrüche und erhöht die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen. Gleichzeitig lassen sich damit Bewertungsprozesse professionalisieren, Umsetzungskapazitäten gezielter einsetzen und der Gesamtüberblick über Vorhaben verbessern.


Das Modell lässt sich schrittweise einführen und kann je nach Reifegrad, Bereichsstruktur oder Toolumfeld angepasst werden.

Comments


bottom of page